„Denn es klingt plausibel, dass der Arbeitswelt – zumindest in Teilen – die Arbeit ausgehen könnte.“

Matthias Meifert Portrait

CleverMatch im Gespräch mit Dr. Matthias Meifert.

Herr Meifert, was ist aus Ihrer Sicht aktuell die größte HR-Herausforderung?

Matthias Meifert: Diese Frage mit lediglich einer Herausforderung zu beantworten, fällt mir schwer. Angesichts eines äußerst volatilen Wirtschaftsgeschehens, erheblichen politischen Risiken von globalem Ausmaß, eskalierenden kriegerischen Auseinandersetzungen und der Bedrohung der Menschheit mit dem Klimawandel, fallen die Stichworte KI, Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel, Workforce Transformation & Co eher bescheiden aus. Auf den Punkt gebracht ist und bleibt die größte Herausforderung von HR, ihren Beitrag zu leisten, um die Organisation zukunftsfähig zu gestalten in einer sich kontinuierlich, rasant ändernden Welt.

Welche HR-Trends sehen Sie in der Zukunft des Personalwesens?

Der dominierende Trend hängt eng mit der Frage zusammen, wie eine Arbeitswelt in einer digitalisierten und mit KI-angereicherten Zeit aussehen wird. Wie verändert das den Wertschöpfungsprozess von HR? Wie das spezifische HR-Geschäftsmodell? Wie die Workforce? Welche Jobs fallen weg? Welche entstehen? Welche Kompetenzen braucht es? Und so weiter.

Welche Fähigkeiten werden Ihrer Meinung nach für Führungskräfte besonders wichtig sein?

Die Liste von erfolgskritischen Fähigkeiten ist lang. Damit läuft man aber auch Gefahr, Menschen in Führungsrollen zu überfordern. Für mich persönlich war es und wird es auch noch zukünftig immer wichtig sein, zuhören zu können, große Neugierde zu zeigen, ausprobieren zu wollen und beharrlich auf Erfolge hinzuarbeiten.

Welche Lösungen sehen Sie im Umgang mit dem Fachkräftemangel?

Die Frage ist grundsätzlich. Wird sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen angesichts der Prognosen der AI-Entwickler? Denn es klingt plausibel, dass der Arbeitswelt – zumindest in Teilen – die Arbeit ausgehen könnte. Trifft das zu, dann klärt sich der Fachkräftemangel von selbst. Trotzdem wird es Segmente des Arbeitsmarktes geben, die umkämpft sind und bleiben werden. Nicht erst seit heute gilt der alte Grundsatz des Employer Brandings: „Wahre Schönheit kommt von innen“. Will heißen, dass eine glaubwürdige, wertschätzende Kultur die Basis ist, um im Ringen um die Köpfe zu bestehen. Daneben gilt es, kreative Wege zu gehen in der Ansprache von Talenten. Dazu bieten die Lösungen des digitalen Customer Marketings viele Inspirationen. Auch eine konsequente Orientierung an einer ausgezeichneten Employee Expierence kann helfen, im Fachkräftemangel zu bestehen.

Welche sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten KPIs im HR-Umfeld?

Time to hire, Average HRD-Budget per FTE und % of HR-Cost to overall cost.